VRR: Young­Ti­cket wird bis zu 26,94 Pro­zent teu­rer mit mehr Leistung

VRR Verkehrsbund Rhein Ruhr

Im Rah­men der Pres­se­mit­tei­lung vom 05. Juli 2017 hat der Ver­kehrs­ver­bund Rhein-Ruhr bereits schon bekannt­ge­ge­ben, was sich alles ändern wird. Nun wer­den auch betrof­fe­ne Kun­den informiert.

Der Ver­wal­tungs­rat des Ver­kehrs­ver­bun­des Rhein Ruhr (VRR) hat­te bereits schon am 05. Juli 2017 über die kom­men­den Ände­run­gen beim VRR beschlos­sen und zeit­gleich auch als Pres­se­mit­tei­lung bekanntgegeben.

Die Tickets wer­den durch­schnitt­lich 1,90 Pro­zent teu­rer, eine struk­tu­rel­le Anpas­sung des Tarif­sys­tems im Preis­stu­fen-Bereich C wird es geben, die Zuschüs­se des Lan­des NRW für das Sozi­al­Ti­cket ist für das neue Jahr gesi­chert wor­den und eine wesent­li­che Ände­rung für Inha­ber des Young­Ti­cket­PLUS-Abon­nen­ten wird es bald geben.

Letz­tes ist auch das The­ma hier, denn nun fan­gen die Ver­kehrs­be­trie­be damit an, die betrof­fe­nen Kun­den per Brief­post über die kom­men­de Ände­rung zu unter­rich­ten. So erhielt ich heu­te Post von der Duis­bur­ger Ver­kehrs­ge­sell­schaft (PDF-Datei) über die kom­men­de Änderung.

Denn ab dem 01. Janu­ar 2018 wird das Ticket nur noch zu einem Pau­schal­preis in Höhe von 59,99 Euro geben. Im Zuge des­sen ist das Ticket für alle Young­Ti­cket­PLUS-Abon­nen­ten im gan­zen VRR-Ver­bund gül­tig. Dem­nach gleich­zu­set­zen mit dem Schü­ler-Ticket namens SchokoTicket.

Laut Pres­se­mel­dung hat es eine Markt­for­schung unter den bis­he­ri­gen Kun­den, sowie unter den künf­ti­gen, gewerb­li­chen und kauf­män­ni­schen Aus­zu­bil­den­den gege­ben, die alle­samt „ein gro­ßes Inter­es­se an einer ver­bund­wei­ten Aus­wei­tung des bis­he­ri­gen Ticket­an­ge­bo­tes” haben.

Aktu­ell wer­den die Tickets nach Preis­stu­fen ver­ge­ben und fängt mit 47,26 Euro im Monat an (Preis­stu­fe A1) und hört mit 104,06 Euro im Monat auf (Preis­stu­fe D). Die Ände­rung lohnt sich dem­nach ins­be­son­de­re für Abon­nen­ten der Preis­stu­fe B (71,11 Euro im Monat) und höher.

Alle bis­he­ri­gen Kun­den wer­den auto­ma­tisch auf die Preis­stu­fe D gestellt und bezah­len dafür pau­schal 59,99 Euro im Monat. Kun­den, die aber letzt­end­lich mit der Preis­stu­fe A zufrie­den sind und nie aus der Stadt her­aus­fah­ren, haben dem­nach eine Preis­er­hö­hung von bis zu 12,73 Euro, bezie­hungs­wei­se 26,94 Pro­zent (auf­ge­run­det) bald im Monat zu stem­men. Das ist heftig.

Abge­se­hen davon haben die Abon­nen­ten bald die Mög­lich­keit, für zusätz­li­che 53,10 Euro im Monat die VRS-Opti­on hin­zu­zu­bu­chen. Mit die­ser Opti­on kann man zusätz­lich im kom­plet­ten VRS-Gebiet her­um­fah­ren (Gro­ßer Grenz­ver­kehr VRS).

Um die Dif­fe­renz wie­der „ein­zu­fah­ren”, damit es sich auch loh­nen wür­de für sol­che Kun­den, müss­te man min­des­tens vier­mal im Monat aus der Stadt her­aus und in eine ande­re Stadt hin­ein­fah­ren, wofür man regu­lär ins­ge­samt ein Zusatz­Ti­cket (4er) kau­fen müss­te für 12,20 Euro.

Eine Alter­na­ti­ve gibt es nicht so wirk­lich für jene, die von der Preis­er­hö­hung betrof­fen sind und effek­tiv damit nichts anfan­gen kön­nen (Preis­stu­fe A‑Abonnenten). Man könn­te logi­scher­wei­se das Ticket zum Jah­res­wech­sel frist­los kün­di­gen las­sen (Son­der­kün­di­gungs­recht), aber dann müss­te man ja trotz­dem zu sei­nem Aus­bil­dungs­be­trieb, zur Schu­le, zur Uni­ver­si­tät oder sonst wo hinkommen.

Wer hier rein Geld spa­ren möch­te, müss­te dem­nach schau­en, wel­che Tickets sich sonst preis­lich loh­nen wür­de. Auf das regu­lä­re Young­Ti­cket zu wech­seln lohnt sich auf jeden Fall nicht, denn auch die­ses Ticket erhält die­se Ände­rung und kos­tet sogar 69,99 Euro im Monat statt ab 53,05 Euro monatlich.

Hier wür­de ein­zig und allein das Ticket1000 wahr­schein­lich einen Sinn erge­ben, das ab 45,18 Euro im Monat anfängt. Jedoch darf man hier die öffent­li­chen Ver­kehrs­mit­teln erst ab 09:00 Uhr ver­wen­den, andern­falls wird für das Ticket 60,90 Euro im Monat fäl­lig und hier lohnt sich der Wech­sel schon wie­der nicht.

Wie man sieht, bleibt einem nicht wirk­lich etwas ande­res übrig, als die Preis­er­hö­hung von bis zu 26,94 Pro­zent hin­zu­neh­men, wenn man – wie ich – sich nur in der eige­nen Stadt auf­hält und sel­ten bis nie die Stadt ver­lässt mit den öffent­li­chen Verkehrsmitteln.

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