Bei sipgate versucht man sich aktuell wieder an virtuelle Handynummern. Genauer geschrieben handelt es sich hier um das Produkt Satellite, welches derzeit ausschließlich nur per App funktioniert.
Vor langer Zeit gab es bei sipgate das Produkt sipgate one, das ein ähnliches Produkt wie Satellite war. Mit sipgate one hatte man ebenfalls eine kostenfreie Handynummer zugeteilt bekommen, welche aber ausschließlich als Rufweiterleitung fungiert hatte. Eingehende Anrufe auf diese Rufnummer konnte man auf eine Festnetz- und Handynummer, sowie direkt auf ein Skype-Konto weiterleiten lassen.
Das Produkt sipgate one schien Ende 2012, wurde im Netz von E‑Plus realisiert und verließ nie den Beta-Status, da es unter anderem Probleme mit der Bundesnetzagentur gab. Ein sehr ausführlicher Beitrag diesbezüglich gibt es im sipgate-blog mit dem Beitragstitel „sipgate one: Wir geben auf!” nachzulesen, wer sich für solche Dinge interessiert. Es lohnt sich meiner Meinung nach.
Nun versucht man mit dem neuen Produkt Satellite einen erneuten Versuch, indem man wieder virtuelle Handynummern zur Verfügung stellt, aber es diesmal anders realisiert. So wird beispielsweise die gleichnamige App Satellite zwingend erforderlich. So oder so ähnlich kennt man es vielleicht schon von Viber. Zudem erhält man einhundert Frei-Minuten, die von sipgate jeden Monat kostenfrei zur Verfügung gestellt werden. Außerdem kann man seine Handynummer auf beliebig oft vielen verschiedenen Endgeräten verwenden, sofern die entsprechende App installiert ist.
Satellite wird von sipgate komplett kostenlos zur Verfügung gestellt. Auch die einhundert Minuten im Monat, wie bereits schon geschrieben, gibt es kostenfrei. Das Unternehmen möchte „mit satellite vor allem sipgate bekannter machen”, da sie „Telefonie besser können als Werbung”. Satellite wird daher quasi als Werbeplattform für die anderen sipgate-Produkte verwendet (die in den meisten Fällen kostenpflichtig sind), statt Werbung zu schalten und so sein Geld zu verbraten.
Aktuell hat Satellite aber einige Einschränkungen. So ist das Produkt zudem erst einmal nicht zum testen verfügbar und wenn es soweit sein sollte, muss man eingeladen werden. Über die Homepage von Satellite hat man die Möglichkeit, sich vormerken zu lassen. Am Ende entscheidet aber dann wohl nur das Glück, mit dabei zu sein. Außerdem wird die App erst einmal nur für iOS verfügbar sein, da es „am brandneuen Call-Kit von Apple (liegt). Damit konnten wir Telefonie erstmalig tief im Betriebssystem integrieren – da wo es hingehört. Das Gleiche machen wir jetzt auch für Android und ausgesuchte Browser.”.
Wer beispielsweise ein iPhone besitzt, wird sicherlich schon etwas vom WiFi-Call, WLAN-Call und/oder ähnliches gehört haben. Darüber telefoniert man nicht im Mobilfunknetz, sondern über seine WLAN-Verbindung, welches in der Regel nur Vorteile, statt Nachteile hat. Auf diese Technologie wird auch Satellite zurückgreifen. Wie es dann letztendlich aussieht, ob man beispielsweise auch ohne die App die Telefonie-Funktion nutzen kann, bleibt ungewiss.
Ich persönlich hatte schon direkt Kontakt mit sipgate hergestellt, als ich vom Produkt erfahren hatte und habe als Rückmeldung erhalten, dass man sich melden wird, sobald man mir eine Testversion freigeben kann. Sollte das (bald) der Fall sein, folgt ein neuer Beitrag.
Wer das bis zum Schluss gelesen hat und sich fragt, warum man überhaupt eine virtuelle, zusätzliche Handynummer besitzen möchte, hat hier ein paar Anregungen: Anonymität, Roaming, SMS-Verifikation oder auch unabhängige Team-Calls.