Die Deutsche Bahn hatte vor einiger Zeit bekanntgegeben, dass man das Thema WLAN im Zug komplett auf den Kopf stellen und umkrempeln wird. Nun gibt es einige neue Informationen dazu.
Zuvor hatte man sich ausschließlich auf die Deutsche Telekom verlassen, wenn es darum ging, WLAN in den Zug zu bringen. Es wurde nicht nur das Netz der Telekom benutzt, sondern auch die hauseigene Technik. Abgesehen davon, dass die Deutsche Bahn mit dieser Technik nicht zufrieden war, gibt es auch diese Kooperation nicht mehr.
Nun werden alle großen Netzbetreiber ins Boot geholt (Deutsche Telekom, Telefonica o2 und Vodafone) und die Technik der schwedischen Firma Icomera verwendet. Mit dieser Technik wird ermöglicht, dass der Zug von allen Providern mit mobile Daten versorgt wird. Das hat vor allem den Vorteil, dass bei einem Funkloch zur Not immer noch zwei andere Netze zur Verfügung stehen.
Interessanter sind nun die Details, wie man das WLAN im Zug überhaupt benutzen kann (darf). In der ersten Klasse wird das WLAN unbegrenzt zur Verfügung stehen. Mit voller Geschwindigkeit und egal, wie viele Daten hin und her geschubst werden. In der zweiten Klasse wird man jedoch nur maximal 200 MB pro Endgerät/Tag mit voller Geschwindigkeit surfen können. Danach wird die Geschwindigkeit heruntergesetzt (gedrosselt). Auf wie viel ist noch unklar. In beiden Klassen ist die Nutzung kostenlos.
Diese Informationen gelten erst einmal nur für die ICEs der Bahn. Ich persönlich denke, wenn die Ausstattung der anderen Züge mit WLAN stattfindet (beispielsweise die Regionalzüge), dass man hier ähnlich verfahren wird.
Mit den 200 MB wird man auf einer etwas längeren Strecke wahrscheinlich nicht alt, reichen aber laut der Bahn (durch Kundentests) für rund 80 Prozent der Fahrgästen. Das Datenvolumen soll wohl nur für die üblichen Aktivitäten ausreichen, denn für das Streaming ist die Bahn eine Kooperation mit Maxdome eingegangen, wo rund 50 kostenfreie Inhalte und bis zu 1.000 kostenpflichtige zur Verfügung stehen, die teilweise monatlich sich wechseln. Diese Daten werden übrigens lokal im Zug gelagert (gespeichert) und belasten das mobile Internet nicht.